Milchstraße | Dammstraße in Wuppertal (Im Rahmen der Tätigkeit bei Harald Gerlich)

Neubau eines Werkstattgebäudes mit Tiefgarage und Ver¬bindungssteg zum Bestandsgebäude

Das Grundstück liegt an der Milchstraße und an der Dammstraße in dem Quartier Arrenberg. Auf dem Grundstück befanden sich ein Gewerbegebäude aus Backstein und zwei Schieferhäuser. Städtebaulich wird das Grundstück durch das bestehende Firmengebäude der proviel GmbH, den Kinderspielplatz an der Milch­straße und die gründerzeitliche Wohnbebauung entlang der Dammstraße geprägt. 

 

Im engen Dialog mit dem Bauherrn wurde ein Baukörper entwickelt, der den Straßenraum spürbar aufweitet und die begrünte Frei- und Spielfläche an der Milchstraße akzentuiert. Die Außenkanten des Neubaus halten bedeutend mehr Abstand zu den Straßenkanten als die zurückgebauten Bestandsgebäude. Somit wurde der gesamte Stra­ßenraum großzügiger und erlebbarer gestaltet. Der Baukörper folgt dem Straßenverlauf und unterstreicht so die städtebauliche Dynamik des Straßenverlaufes und der bestehenden Freiräume. 

Der Neubau fügt sich wie selbstverständlich mit seiner Kubatur in den städtebaulichen Kontext ein und sucht den direkten Bezug zu der Umgebungsbebauung.

 

Die Fassadengestaltung des Neubaus führt dieses Prinzip konsequent fort. Entlang der Dammstraße wird die Fas­sadensprache der gegenüberliegenden Gründerzeitbebauung interpretiert. Es wurde eine Backsteinfassade ge­wählt. Die Rahmenelementen und Faschen akzentuieren die Fensteröffnungen und stellen eine Interpretation der Stuckelemente der gegenüberliegenden Gründerzeitbebauung dar. Das komponierte Spiel zwischen geschlossenen und transparenten Flächen, sowie die Tektonik der Stilelemente bilden ein harmonisches Straßenbild entlang der Dammstraße. Die Straßeneinmündungen werden zusätzlich über aufgelöste Eckverglasungen akzentuiert. 

 

Des Weiteren erzeugen die Backsteinflächen und die auskragenden Rahmenelemente eine subtile Wegeführung zu dem Haupteingang. Entlang der Milchstraße und der Arrenberger Straße reagiert die jeweilige Fassade auf das architektonische Gegenüber. Die Backsteinfläche werden reduziert, das weitestgehend eingerückte Obergeschoss weißt Holzelemente auf, die einen Bezug zu den bestehenden Werkstattgebäude der proviel GmbH herstellen.

 

Das viergeschossige Gebäude weist 17.800 m³ umbauten Raum auf und bietet auf 4.060 m² Raum für eine Tiefga­rage, die Bereiche Lager, Betreutes Wohnen, Hauswirtschaft, Elektromontage, Projektwerkstatt, berufliche Bildung und die Buchhaltung. 

Der Neubau ist über eine Brücke mit dem bestehenden Werkstattgebäude verbunden und ist durch die Aufzüge und Bewegungsflächen auch für Menschen mit Behinderung problemlos erreichbar. In den Innenräumen steht der Mensch im Mittelpunkt. Großzügige, lichtdurchflutete Arbeitsräume und ein auf warmen Farbtönen basierendes Farbkonzept schaffen eine sehr angenehme Atmosphäre, die von den dort arbeitenden Menschen sehr geschätzt wird. Durch die Verwendung der in der Nähe befindlichen Fernwärmetrasse und einer Photovoltaikanlage wird An­spruch an Ökologie und Nachhaltigkeit entsprochen.